Die Maine Coon:Herkunft,Wesen und Standard Vor mehr als 100 Jahren trat einst eine große,imposante Katze
aus den dichten undurchdringlichen Wäldern des US-Staates Maine heraus und verdingte sich auf den Höfen
als Mäusefänger . Schnell avancierte sie zum Liebling Nr. 1 der Bevölkerung an der Ostküste . Das zottelige
Tier war keineswegs eine Kreuzung aus Katze und Waschbär(racoon,engl.=Waschbär),wie man erst dachte,
oder gar eine Wildkatze,sondern es war unverkennbar eine liebevolle Katze,ja sogar von hündischer Treue
und Ergebenheit.Sie eroberte die Herzen im Sturm,bewachte Haus und Hof und vertrug sich katzenuntypisch
mit allem,was kreuchte und fleuchte-mit Ausnahme ihrer Beutetiere.Kurzum:Dieser Bär von Katze benahm sich
eher wie ein Hund als wie das ,wonach es aussah,nämlich wie eine Riesenmieze im Zottelpelz.Das sie trotzdem
Supercat-Qualitäten hat,merkten die Siedler bald.Denn sie kann hervorragend klettern und bei jedem Wetter
Mäuse fangen-auch heute noch,obwohl sie es als Diwan-Tiger kaum noch muß. Wo kam sie her?Wie kam eine
Katze von dieser Art in die Wälder,Berge- und Seenlandschaft von Maine? Die Katzenhistoriker rätseln noch
immer über ihre Herkunft,über die es viele Legenden,aber nichts Gesichertes gibt.Da die Maine Coon der
Norwegischen Waldkatze und anderen Nordland-Katzen ähnlich ist, könnte sie schon vor 1000 Jahren von
den Wikingern mitgebracht worden sein.Eine andere Möglichkeit ist, dass die französische Königin Marie-
Antoinette,die einst versuchte,der Französischen Revolution zu entfliehen,ihre Angora-Katzen nach Amerika
vorausschickte.Da sie selbst nie dort ankam,könnte es sein, dass man die dadurch herrenlos gewordenen
Katzen einfach sich selbst überließ.Schließlich gibt es noch die Legende eines Käpt'n Coon,der angeblich mit
langhaarigen Katzen die Küste rauf und runter gesegelt sein soll. Wie auch immer die Vorfahren dieser Katzen
ins ursprünglich katzenlose Amerika kamen:Die Maine Coon bleibt bislang die einzige Rasse,die sich in den
USA auf natürliche Weise entwickelte.Bei den ersten Katzen-Ausstellungen des Landes war sie allseits beliebt
und häufig zu sehen.Dann wurde sie von der Perserkatze so stark verdrängt,dass das beinahe das Ende der
Yankee-Katze bedeutet hätte.Eine Handvoll Züchter nahm sich der Einheimischen wieder an,die in den
vergangenen zwei Jahrzehnten auch in Europa einen kometenhaften Aufstieg erlebte. Nach Deutschland kam
die Maine Coon im Jahr 1977 zur Züchterin Barbara Simon aus Berlin.Inzwischen hat sich die Maine Coon
zu einer der beliebtesten Rassen entwickelt.Als Halblanghaar-Katze ist sie deutlich pflegeleichter als eine
Perserkatze,obwohl auch die Maine Coon eine dichte Unterwolle hat,die zum Fellwechsel ausfällt und
gekämmt werden muß. Ihr wildes,natürliches Aussehen und der dabei so liebevoll-anhängliche Charakter
fasziniert alle Katzenfreunde,die einen unempfindlichen,wetterfesten und unkomplizierten Freund suchen.
Viel Zeit zum Spielen muß der Halter erübrigen können.Die Maine Coon braucht mehr als andere einen
Kameraden zum Spielen,weil ihr das allein Herumtollen nur wenig gefällt.Dabei kann sie sehr lebhaft werden,
die Spring- und Kletterkünstlerin. Eine Maine Coon kann man nicht links liegen lassen.Sie mag es gar nicht,
wenn man sie alleine lässt und lebt gern mit anderen Katzen zusammen. Die Main Coon gehört zu den
größten Katzenrassen(Kater bis zu 9 Kilo)und macht einen kräftigen, robusten und muskulösen Eindruck.
Sie hat einen auffallend breiten Brustkorb und einen langgestreckten Körper,der insgesamt kantig wirkt.
Breitbeinig wie ein Western-Cowboy,steht sie auf großen Pfoten und relativ langen ,muskulösen Beinen.
Die Pfoten sind rund und mit Haarbüscheln zwischen den Zehen versehen.Durch die Behaarung wirken
die Beine kürzer als sie sind.Sie ist eine Katze mit einem langen Schwanz:Breit am Ansatz,verjüngt er sich
nach hinten zu einer Spitze. Der große Kopf zeigt Profil und wirkt kantig.Die hohen Wangenknochen und
das kräftige Kinn sind für Waldkatzen charakteristisch.Der Kopf wird geziert von großen,weit auseinander-
stehenden Ohren mit Haarbüscheln darin.Auch die Augen stehen gut auseinander,sie sind groß,rund und
leicht schräg angesetzt und wirken eulenhaft. Sie ist dem rauhen Klima der Nordamerikanischen Ostküste
mit heißen Sommern und kalten Wintern mit einem leicht ölig wirkendem,wasserabweisendem Deckhaar
und gut wärmender Unterwolle optimal angepasst.Das mittellange Fell der Maine Coon ist dicht,kurz an
den Schultern und am Kopf,länger von den Schultern abwärts,am Bauch und an den Hinterbeinen.
Besonders im Winterhalbjahr ziert ein dichter, imposanter Fellkragen den Hals einer Maine Coon.Das
Sommerfell ist kürzer und wenig buschig mit Ausnahme der Schwanzbehaarung.Der Schwanz ist das
ganze Jahr über stark behaart und stets buschig wehend. Die ursprüngliche Maine Coon ist eine Tabby-
Katze in Braun und Schwarz.Mit dieser Zeichnung war sie in den ausgedehnten Waldgebieten von Maine
hervorragend getarnt.Heute gibt es sie in Farben Weiß, Schwarz,Silber,Rot,Creme,Blau,gescheckt,
schildpatt,tabby,smoke und anderen Möglichkeiten außer in der Siam- oder Burma-Zeichnung.Beliebt
ist aber auch heute noch die klassische Tabby-Zeichnung,die häufig mit Weiß an der Brust,Schnauze
und Pfoten gepaart ist.Zwischen Fell- und Augenfarbe gibt es keinen unmittelbaren Zusammenhang.
Alle Kombinationen sind erlaubt...Alle Tabby-Katzen haben eine "M"-Zeichnung auf der Stirn..